Die Russenvilla

Zur Versteigerung aufgrund eines Besitzerwechsels gelangen Sammlerstücke von vielen Epochen aus der „Russenvilla“ in Traunkirchen. Die neuen Besitzer wollen einerseits der modernen Kunst eine Chance geben, andererseits wird die Sommerakademie Traunkirchen 2011 mit namhaften Künstlern wie Elke Krystufek, Xenia Hauser, die Zhou Brothers, Arnold Reinthaler, Christian Ludwig Attersee und Deborah Sengl Einzug halten, darum muss die Villa Ende Juni leer sein.

Die sogenannte „Russenvilla“ befindet sich auf einer Höhenlage in der Ortsmitte von Traunkirchen und verdankt ihren Namen der Bauherrin Sophie Pantchoulidzeff (1817-1901). Sie war die Tochter des georgischen Fürsten und Gouverneurs von Saratow. Auf einer Reise durch Europa verliebte sich die Fürstentochter sofort in die Landschaft im Salzkammergut und beschloss dort zu bauen.

Mit dem Entwurf und der Ausführung des Baus wurde 1852 der berühmte Ringstraßenarchitekt Theophil von Hansen (1813-1891) beauftragt.

Gestaltet ist die Villa mit byzantinischen Baudetails und Bauformen, mehreren Loggien, Eisengussbalkons, Terrassen, einem Mittelturm, der als Aussichtsturm fungiert und vielen liebevollen Details und Einrichtungsgegenständen.

Der Garten der Villa ist geebnet und als Ziergarten mit vielen herrlichen Details, wie Statuetten, Vasen, Brunnen und einem Vierpass-Wasserbecken mit Springbrunnenschale, geschmückt. An der Westfassade flankieren Figuren den Treppenaufgang, die Einfahrt und den Villenvorgarten.

Das Haus war lange Zeit ein beliebter Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten, wie für Erzherzog Maximilian, den Bruder von Kaiser Franz Josef und späterem Kaiser von Mexiko, den russischen Dirigenten Anton Rubinstein, Rainer Maria Rilke, Wilhelm Kienzl, den Schöpfer der Oper „Der Evangelimann“ oder Adalbert Stifter.